Die Glocken der St.Petri-Pauli-Kirche

Apollonia, Benigna und Anna rufen seit mehr als 500 Jahren fast ununterbrochen zum Gottesdienst! Über Generationen von Eislebern hinweg kündeten sie von Freude und Trauer - heute erinnern sie an die Tageszeiten Mittag und Abend. Und so mancher wird den Brauch noch pflegen, bei ihrem Klang die Hände zum Gebet zu falten.
Die drei bilden eines der größten und bemerkenswertesten Glockengeläute in Sachsen-Anhalt und sind gleichzeitig ein großartiges Klangdokument der Spätgotik.
Alle drei Glocken stammen von Pawel Moes und sind mit gotischen Inschriften und Zeichen versehen.

"Rufe und säume nicht, erhebe deine Stimme wie eine Posaune." 1499 wurde Apollonia, die größte Glocke, mit dieser Inschrift gegossen. Sie hat ein Gewicht von 4.500 kg, bei einem unteren Durchmesser von 1,95 m. An der Flanke wird sie von zwei Ritzungen geprägt. Zum einen Petrus mit dem Schlüssel und Paulus mit dem Schwert auf der gegenüberliegenden Seite.

"Betrachtet diese himmlische Posaune, unsere Benigna. Sie ruft alle zusammen und verherrlicht die Feste der Heiligen", so die Inschrift auf der mittleren Glocke. Sie wiegt 2.800 kg und hat einen unteren Durchmesser von 1,68 m. Im Jahre 1509 hat Pawel Moes sie im Auftrag der Gemeinde gegossen. Auch hier finden sich an der Flanke die Reliefs von Petrus und Paulus, die jedoch bereits sehr verwittert und dadurch schwer zu erkennen sind.

Die Kleinste, Anna, ist dennoch groß. Denn wer kann schon 1,5 t auf die Waage bringen bei gerade mal 1,30 m? So kräftig wie sie ist, ist auch ihr Ton, der dem der beiden großen Schwestern in Reinheit und Klang in nichts nachsteht.



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